Wenn ein Aufsteiger bei einem Titelanwärter antritt sind die Rollen normalerweise klar verteilt. Die Ergebnisse der letzten Wochen ließen aber die Amstettner auf einen Punktezuwachs im Nordburgenland hoffen, denn Parndorf kämpfte mit einer Negativserie (2 Niederlagen in Folge) und Amstetten strotzte nach 9 geholten Punkten aus den 3 vorangegangenen Partien vor Selbstvertrauen.
Durch einen Selbstfaller brachte sich der SKU aus Amstetten um einen durchaus möglichen Erfolg im Heidestadion, denn Eldar Topic musste schon Mitte der 1. Hälfte nach einer Tätlichkeit unter die Dusche. In einer mäßigen Partie gewann Parndorf in Überzahl am Ende nicht unverdient, da der SKU nach der Pause gleich drei hochkarätige Tormöglichkeiten nicht nutzen konnte und den Führungstreffer des Gegners durch ein Eigentor von Günther selbst fabrizierte.
Spielverlauf:
Beide Teams begegnen einander mit Respekt und beginnen vorsichtig. Nach den Anfangsminuten eröffnen Jailson für Parndorf (12.) und Topic für Amstetten (14.) das Feuer und probieren ihr Glück mit Weitschüssen aus etwa 20 Metern. Die Gäste aus Amstetten haben in den ersten 20 Minuten etwas mehr Spielanteile und kombinieren auf dem schlechten Boden etwas zielstrebiger nach vorne.
Es zeichnet sich eine ausgeglichene Partie ab, als plötzlich dem Amstettner Spielmacher Eldar Topic die Nerven durchgehen. Nach einem Zweikampf stürzt er auf seinen Gegenspieler und versetzt diesem reflexartig einen leichten Stoß mit der Hand. Schiri Werschnik zieht trotz Reklamationen von Kapitän Mario Holzer die rote Karte.
Die Gäste aus Amstetten zeigen Wirkung und der Gegner entwickelt plötzlich deutlich mehr Druck. Nicht weniger als vier gelbe Karten bekommen die Amstettner Spieler bis zum Pausenpfiff vom ungeschickt und fehlerhaft agierenden Schiedsrichter noch gezeigt. Bis zum Spielende benötigt der Unparteiische insgesamt 9 gelbe und 1 rote Karte in dieser keineswegs harten oder gar gehässig geführten Partie!
Die Amstettner Innenverteidiger Mario Holzer und Michael Achleitner sowie Tormann Andreas Michl beweisen in dieser Phase ihre große Klasse und bewahren ihre Farben vorerst vor einem Gegentreffer. Dieser war jedoch in der 39. Minute nicht zu verhindern als Charly Günther das Leder unglücklich über Michl ins eigene Tor spitzelte – 1:0 kurz vor der Pause.
Die endgültige Entscheidung in diesem Spiel fällt schon fünf Minuten nach Wiederbeginn: nach einem Freistoß kommt der agile Angreifer Severiano Alves Jailson am Strafraum zum Schuss und versenkt den Abpraller in die lange Ecke – 2:0 für Parndorf.
Amstetten kämpft nun mit dem Mute der Verzweiflung und kommt in Unterzahl zu drei hochkarätigen Torchancen durch Patrick Lachmayr (legt auf Fekete ab anstelle selber zu schießen), Djuro Mihaljica (Freistoß an die Latte in Minute 55) und Robert Fekete, der in der 65. Minute alleine auf Torhüter Petermann zuläuft und an diesem scheitert. Es kommt zu keiner Wende mehr in diesem Spiel und auch der farbige Stürmer Jailson vergibt eine weitere Möglichkeit auf eine höhere Parndorfer Führung in Minute 77.
Die Gastgeber landen somit einen beinahe lebenswichtigen Sieg nach ihren Enttäuschungen der letzten Wochen. Amstetten lässt gegen einen schlagbaren Gegner eine riesengroße Chance aus und kann nicht zur Tabellenspitze vorstoßen.
Torfolge:
1:0 Günther (39., Eigentor)
2:0 Jailson (50.)
SC/ESV Parndorf:
Philip Petermann; Richard Stern, Thomas Jusits, David Böhmer, Daniel Gangl; Filip Juroszek, Sascha Mauerhofer (83. Michael Zeiner), Filip Chlup, Fabian Miesenböck (44. Milan Jankovic); Richard Wemmer, Severiano Alves Jailson (90. Gabor Markus).
SKU Ertl Glas Amstetten:
Andreas Michl; Karl Günther (67. Martin Ivos), Michael Achleitner, Mario Holzer, Roland Puppenberger (67. Mario Ebenhofer); Patrick Lachmayr, Vitalis Stankevicius, Matthias Wurm (46. Gerhard Berger-Steiner), Eldar Topic, Djuro Mihaljica; Róbert Fekete.
Rote Karte:
Eldar Topic (23.)
Gelbe Karten:
Stern (51.), Juroszek (82.), Böhmer (92.);
Puppenberger (24.), Stankevicius (30.), Michl (35.), Holzer (63.), Günther (45.), Ivos (87.).
Schiedsrichter:
Christian Werschnik
Zuschauer: