Stadion Hohe Warte / Wien, DO 14.08.2014, SR Wandl, 1.011 Zuschauer
Beide Mannschaften hielten nach den ersten beiden Runden bei vier Punkten und waren ungeschlagen, die Wiener mussten darüber hinaus noch gar kein Gegentor einstecken. Im Spitzenspiel der Runde war daher ein knappes Ergebnis zu erwarten.
Die Serie ohne Gegentreffer ist beim Bundesligaabsteiger zwar gerissen, beide Teams bleiben nach der hart umkämpften Partie aber weiterhin ohne Niederlage. Der SKU musste eine Hälfte lang in Unterzahl kämpfen und konnte sich nach der zwischenzeitlichen Führung am Ende über einen gewonnenen Punkt freuen.
Tore:
0:1 Zemann (60.), 1:1 Gruberbauer (76.)
Gelbe Karten:
Kirsch, Steiner, Seckel bzw. Holzer, Deinhofer, Plank (gelb und gelb-rot in 45.), Zemann, Keusch
Vienna (4-2-3-1):
Günther Arnberger – Kevin Krisch, Dominik Rotter, Stanisa Nikolic, Mario Kröpfl – Mario Seckel, Andrej Lebedev (75. Andre Hofer) - Robert Gruberbauer, Nikola Nedeljkovic (88. Volkan Düzgün), Semir Kapic (69. Felix Steiner) - Sinan Apaydin
SKU Ertl Glas Amstetten (4-2-3-1):
David Affengruber – Lukas Deinhofer, Mario Holzer, Michael Achleitner, Sascha Fahrngruber – Manuel Plank, Markus Keusch – Patrick Lachmayr (92. Fabian Palzer), Florian Zellhofer (59. Fabian Rülling), Martin Teurezbacher – Thomas Zemann (69. Arno Kozelsky).
Spielverlauf:
Die Anfangsminuten waren von gegenseitigem Respekt und Abtasten geprägt, doch das Bild sollte sich rasch ändern.
Vienna hat Chancen und drückt
Schon in der 10. Minute ermöglicht SKU-Kapitän Achleitner den Gastgebern durch eine Unachtsamkeit die erste tolle Chance und nur eine Minute später kommt der wuchtige Abwehrspieler Rotter aus schräg linker Position gut zum Schuss. Beide Male hatten die Wiener ihr Visier aber schlecht eingestellt. In der 17. bzw. 19. Minute kommen die Wiener durch Kröpfel und Nedeljkovic neuerlich gefährlich zum Abschluss, der SKU hat aber in dieser Drangphase der Vienna das nötige Glück. Amstetten selbst kann in dieser Phase nur aus einem Freistoß für eine erste Torgefahr sorgen, Schlussmann Arnberger hält den Flachschuss aber sicher (15.).
Zur Mitte der ersten Halbzeit lässt der enorme Druck der Wiener etwas nach und Amstetten kann die ersten Angriffe vortragen. Einem schnellen SKU-Konter durch die dribbelstarken Lachmayr und Zellhofer folgt eine Maßflanke auf Martin Teurezbacher, doch dessen Volley-Schuss aus schrägem Winkel geht deutlich über die Latte. Die Vienna operiert immer wieder sehr dynamisch über die Flanken und schlägt die Bälle scharf zur Mitte, den nötigen Vollstrecker hatten sie mit der überaus hart einsteigenden Solo-Spitze Sinan Apaydin aber nicht im Aufgebot.
Tolle SKU-Chance durch Lachmayr und unnötiger Ausschluss gegen Plank
Nach 35 Minuten hätte Amstetten den Spielverlauf aber auf den Kopf gestellt, aber Patrick Lachmayr trifft anstelle des leeren Tores mit seinem Volley-Schuss nur das Lattenkreuz. Zemann hatte nach einem kapitalen Schnitzer der ansonsten so sicheren Vienna-Abwehr den Ball zu Lachmayr geflankt. Eine Minute vor der Pause sorgt ein Stürmerfoul des Vienna-Angreifers Apaydin für eine Blessur bei Fahrngruber und noch mehr Ärger bei Manuel Plank. Wegen anhaltender Kritik zeigt im Schiedsrichter Wandl innerhalb weniger Augenblicke zweimal gelb und die Amstettner waren kurz vor der Halbzeit plötzlich in Unterzahl.
Vienna sucht Entscheidung, aber Amstetten trifft
Die Wiener kommen noch entschlossener aus den Kabinen zurück aufs Feld und setzen zu einem Sturmlauf an. In der 53. Minute haben die Döblinger den Torschrei schon auf den Lippen, der Flachschuss von Apaydin streicht aber um Zentimeter am langen Eck vorbei.
Die Thonhofer-Mannen reißen sich jedoch gehörig am Riemen und liefern in Unterzahl einen sehenswerten Kampf. In der 58. Minute nimmt der SKU-Coach Ex-Vienna-Spieler Zellhofer vom Platz und bringt für ihn den frischen Fabian Rülling ins Spiel. Die davon kurzzeitig verwirrten Wiener vergessen unmittelbar darauf auf Flankengeber Lachmayr und Vollstrecker Thomas Zemann und es steht 0:1 für Amstetten. Zemann trifft per Kopf aus kurzer Entfernung nach Lachmayr-Flanke von rechts!
Offener Schlagabtausch
Die Gastgeber schlagen lassen sich davon aber nicht beirren und fighten unvermindert hart und verbissen weiter. Zu Beginn der Schlussviertelstunde werden sie mit dem verdienten Ausgleichstreffer durch Robert Gruberbauer belohnt, der relativ unbedrängt aus halblinker Position unter die Latte trifft.
Im Gegenzug lässt der SKU durch Arno Kozelsky eine weitere Großchance liegen, er setzt die Fahrngruber-Flanke per Kopf ganz knapp neben den rechten Pfosten (76.). In der 84. Minute kann sich David Affengruber bei einem guten Schuss von Nedeljkovic auszeichnen und in der 90. Minute blockt die gut postierte Mauer einen Freistoß von Mario Seckel aus nur 16 Metern Entfernung.
Am Ende gibt es trotz eines Chancenüberhangs der Wiener eine gerechte Punkteteilung in diesem Spitzenspiel, bei dem Kampf und Leidenschaft im Vordergrund standen. Durch die hochkarätigen Möglichkeiten auf beiden Seiten wäre jeder Ausgang möglich gewesen.