Spielberichte 2014/2015

SC Neusiedl/See 1919 - SKU Ertl Glas Amstetten 3:2 (3:1)

Selbstfaller führt zu erster Saisonniederlage

Dank einer bärenstarken ersten Hälfte kommen die Gastgeber nach drei Niederlagen in Folge wieder zu einem Sieg. Amstetten trägt mit kapitalen Abwehrfehlern das seinige dazu bei und muss aus Neusiedl mit der ersten Saisonniederlage heim fahren. Der ersatzgeschwächte SKU beweist zwar Moral, kommt in der zweiten Hälfte aber lediglich zum Anschlusstreffer.

 

Tore:

1:0 Timotej Vajdik (7.), 2:0 Johannes Seywerth (19.), 2:1 Martin Teurezbacher (32./Fr.), 3:1 Markus Rühmkorf (36.), 3:2 Arno Kozelsky (90.).

 

Gelbe Karten:

Koch, Rühmkorf bzw. Datzberger, Affengruber, Deinhofer, Lachmayr

 

SC Neusiedl am See:

Peter Hodulik (92. Eric Weingärtner); Christoph Koch, Roman Christ, Markus Dombi, Johannes Seywerth; Andreas Strapajevic, Franz Weber (86. Mario Wendelin), Francis Enquelle (76. Marian Tomcak), Christoph Kienzl, Markus Rühmkorf; Timotej Vajdik.

 

SKU Ertl Glas Amstetten:
David Affengruber; Lukas Deinhofer, Stefan Datzberger, Michael Achleitner, Sascha Fahrngruber; Manuel Plank, Martin Teurezbacher; Patrick Lachmayr, Marco Talir, Fabian Rülling (63. Florian Zellhofer); Arno Kozelsky.

 

 

Ausgangslage:
Nach dem furiosen Saisonstart setzte es für die Nordburgenländer zuletzt drei Niederlagen in Folge, wodurch sie auch ins Mittelfeld abgerutscht waren. Der SKU war mit dem 4:0-Heimsieg gegen Mattersburg der Sieger der letzten Runde und kam mit entsprechender Zuversicht an den Neusiedler See. Die Heimstärke und die letzten Ergebnisse in den direkten Duellen (Saison 2011/12) sprachen zwar für den Aufsteiger, dennoch ging die Thonhofer-Elf aus Amstetten als leichter Favorit in dieses Spiel, bei der nun auch Wurm und Keusch neben Zemann und Pervorfi auf die Verletztenliste gerutscht waren.

 

Spielverlauf:
Das anfängliche Abtasten dauert nur wenige Minuten und dann legen die Haus­herrn gleich aggressiv und überfallsartig los. Die Neusiedler gehen schon mit ihrem ersten Angriff in Minute 7 mit 1:0 in Führung, weil Timotej Vajdik einen perfekt gespielten steilen Pass von Christ zwischen Achleitner und Fahrngruber aus halbrechter Position und kurzer Distanz durch die Beine von SKU-Tormann Affengruber verwerten kann. Nur zwei Minuten später hätte der auffällige Vajdik beinahe neuerlich getroffen, dieses Mal hält aber Affengruber ganz sicher.

 

Neusiedl setzt energisch nach

Nach der ersten Viertelstunde kann sich Amstetten wieder stabilisieren und glaubt ins Spiel zurückfinden. Doch kaum gedacht passiert exakt das Gegenteil: ein Eckball von der rechten Seite durch Neusiedl-Kapitän Seywerth führt zum 2:0 in der 18. Minute. Der halbhoch getretene Ball Richtung kurzer Stange wird von Arno Kozelsky und Goalie Affengruber unglücklich ins eigene Tor befördert, der Rettungsversuch von Fahrngruber an der kurzen Stange misslingt ebenso.

 

SKU hält dagegen

Der SKU steckt aber nicht auf und bemüht sich postwendend um Schadens­begrenzung, Halbchancen von Rülling und Lachmayr bringen aber keinen Umschwung. Das enge Spielfeld und die aggressive Gangart der Burgenländer machen es den Amstettner sehr schwer, gegen den frühen 2-Tore-Rückstand anzukämpfen. Der stärkste Amstettner, Martin Teurezbacher, lässt die SKU-Fans mit seinem Anschlusstreffer aber Hoffnung schöpfen. In der 32. Minute knallt der Mittelfeldmann einen Freistoß aus fast 30 Metern in die rechte Ecke, Schlussmann Hodulik kann den Ball nur mehr berühren aber nicht mehr bändigen.

 

Selbstfaller Amstettens

Die Amstettner Fans hofften nun auf eine Wende in dieser hart geführten Partie, wurden aber schon sehr bald bitter enttäuscht. Nur vier Minuten nach dem Anschlusstreffer stellen die Gastgeber den 2-Tore-Vorsprung durch Markus Rühmkorf wieder her. Christoph Koch kann einen absolut unnötigen und vermeidbaren Ballverlust von Kapitän Michael Achleitner an der Grundlinie nutzen und Markus Rühmkorf bedienen, der mit der Ferse zum umjubelten 3:1 für Neusiedl einschieben kann. Die Chance auf den neuerlichen Anschlusstreffer lässt Fabian Rülling mit einem Kopfball aus aussichtsreicher halbrechter Position gleich im Gegenzug ungenützt. Stefan Datzberger auf der einen und Francis Enguelle auf der anderen Seite scheitern kurz vor der Pause ebenso recht knapp an einem weiteren Torerfolg. Neusiedl geht letztlich verdient mit einer klaren Führung in die Halbzeitpause.

 

Neusiedl steckt nach der Pause zurück, Amstetten dominiert

Die zweite Hälfte verläuft aufgrund der komfortablen Führung der Heimelf gänzlich anders. Der SKU bemüht sich um die Spielgestaltung und die Burgenländer ziehen sich weit in die eigene Hälfte zurück. In den ersten 15 Minuten können die Amstettner aber kaum Torgefahr erzeugen, ein Weitschuss von Lukas Deinhofer bleibt die magere Bilanz. Erst ein Freistoßball von der rechten Seite durch Patrick Lachmayr führt zu einer nennenswerten Chance, Stefan Datzberger hat mit seinem Kopfball an die Querlatte jedoch großes Pech.

 

Turbulente Schlussviertelstunde

Erst in der Schlussphase setzen die Gastgeber wieder Akzente in der Offensive und Franz Weber lässt in der 78. Minute eine dicke Chance auf die endgültige Entscheidung aus 5 Metern ungenützt. Wenige Minuten später verzieht der eingewechselte Tomcak mit einem Drehschuss aus schrägem Winkel nur ganz knapp.

 

Der SKU setzt im Finish alles auf eine Karte und versucht bis zum Schluss, den schier aussichtlosen Rückstand noch Wett zu machen. Ein indirekter Freistoß von der Strafraumgrenze nach zu langem Ballhalten durch NSC-Keeper Hodulik bringt nicht den erhofften Torerfolg für Amstetten (88.). Innenverteidiger Datzberger scheitert neuerlich mit einer Kopfballchance (89.), dieses Mal wird der Ball von einem Abwehrspieler auf der Linie abgewehrt. In der 90. Minute werden die Bemühungen der Gäste doch noch mit einem Tor belohnt: Arno Kozelsky versenkt einen Lachmayr-Eckball von der rechten Seite in der Schlussminute mit dem Kopf zum 3:2. Die lange Nachspielzeit führt noch zu einem Treffer von Marco Talir, der wegen einer Abseitsstellung jedoch aberkannt wird.

 

 

Am Ende jubeln die Burgenländer über den vollen Erfolg und der SKU ist als letztes Team mit dieser ersten Saisonniederlage nun ebenfalls seine weiße Weste los. Dank der starken ersten Hälfte geht der Sieg von Neusiedl in Ordnung, obwohl er mit ungewohnt kräftiger Mithilfe der Amstettner Hintermannschaft zu Stande gekommen ist.

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