Waldviertler Volksbank Arena Horn, SR Alain Sadikovski
20. Runde RLO / DO 29. März 2018 / 900 Zuschauer
Horn dreht Spitzenspiel in der Schlussphase
Im großen Schlager der beiden Aufstiegsaspiranten sieht der SKU lange Zeit wie der Sieger aus. Nach einer frühen Führung lässt Amstetten drei hochkarätige Chancen auf den zweiten Treffer ungenützt und gibt die Partie in der Nachspielzeit noch aus der Hand. Eine sehr starke Leistung der Weinstabl-Elf in einem temporeichen und spannenden Spitzenspiel bleibt somit unbelohnt.
Tore:
0:1 Mario Holzer (9.), 1:1 Matus Paukner (90.+1), 2:1 Miroslav Milosevic (90. + 3)
Gelbe Karten:
Iyobosa bzw. Affengruber, Holzer
SV Horn:
Stefan Krell - Dejan Nesovic, Nikki Havenaar, Jürgen Csandl, Nosa Iyobosa Edokpolor (67. Robert Dicky) - Marcel Toth, Kenta Kawanaka - Dominik Kirschner (73. Dzezahir Ismajli), Sally Christian Preininger (84. Mario Rekirsch) - Matus Paukner.
SKU Ertl Glas Amstetten:
David Affengruber – Lukas Deinhofer, David Pudelko, Mario Holzer (68. Tobias Haider-Madl), Sascha Fahrngruber – Patrick Lachmayr (80. Denis Berisha), Markus Keusch, Daniel Scharner, Michael Drga (61. Jannick Schibany), Fabian Rülling – Milan Vukovic.
Spielverlauf:
Alleine das 0:0 in der Hinrunde deutete darauf hin, dass sich beide Teams für gewöhnlich mit großem Respekt begegnen. Dass das Nachtragsspiel ausgerechnet in der Karwoche zur Austragung kommt sollte dagegen kein Grund für eine reduzierte Fußballkost sein.
Beide Teams starten flott und engagiert und verzichten auf die erwartete Phase des Abtastens. Die Hausherren können zunächst nach einem missglückten Querpass kein Kapital schlagen. Die erste Ecke für Amstetten führt dann bereits zur schnellen Amstettner Führung. Lukas Deinhofer kommt an der linken Seite an den Ball und flankt hoch zur Mitte. Kapitän Mario Holzer ist bei seinem Comeback zur Stelle und verwertet in der neunten Minute per Kopf zum 0:1. Das hohe Risiko von Trainer Weinstabl mit der für den Gegner überraschenden Nominierung des lange Zeit verletzt gewesenen Holzer hat sich also gelohnt!
In der 14. Minute bekommt Horn aus guter Distanz einen Foul-Freistoß zugesprochen, Kapitän Milosevic jagt die Kugel aber weit über das Tor. Kurz danach verzieht Kirschner nur knapp, Horn bemüht sich um den sofortigen Gegenschlag. Amstetten agiert aber in allen Belangen stark und hätte aus einem der gefährlichen Konter aber gut und gerne auf 0:2 stellen können. Horn-Goalie Grell fälscht den Drga-Querpass mit den Fingerspitzen gerade noch ab und vereitelt damit die 100%ige Einschussmöglichkeit von Fabian Rülling.
Amstetten konzentriert
Horn wirkt in der Folge zwar bemüht, kann sich aber gegen gut gestaffelte SKU-Elf nicht entscheidend in Szene setzen. Horn findet vor der Pause nur mehr eine gute Chance vor, die Kirschner mit einem Distanzschuss aber vergibt. Amstetten kontert noch einmal und kann sich über eine knappe aber nicht unverdiente Pausenführung freuen.
Nach Wiederbeginn geht es zunächst in einer ähnlichen Tonart weiter. Horn versucht das Tempo hoch zu halten, der SKU hält aber voll dagegen und geht dieses auch mit. In der 56. Minute hat Matus Paukner den Ausgleich am Fuß, doch er scheitert aus relativ kurzer Distanz am hellwachen SKU-Keeper. David Affengruber wird immer länger und fängt den Schuss aus der langen Ecke.
In der 65. Minute enteilt Fabian Rülling der Horner Abwehr, doch auch der gegnerische Schlussmann Krell ist auf dem Posten und hält Horn damit am Leben. Die Riesen-Chance auf die Entscheidung für Amstetten bleibt ungenützt. Das Spiel ist nun völlig offen und bei Horn macht sich Nervosität breit. Die Heimischen begehen in der Folge immer wieder Abspielfehler, denn es droht ihnen die Zeit davonzulaufen.
Dramatische Schlussphase
Beide Teams nützen nun ihre Austauschmöglichkeiten voll aus und Horn versucht es in der Endphase mit der Brechstange. Fünf Minuten vor dem regulären Ende vergibt der eingewechselte Jannick Schibany eine Riesenmöglichkeit aus halbrechter Position und bringt den Ball im halbleeren Tor nicht unter. Im Gegenzug scheitert Horn an Affengruber. Horn dreht mit dem stärker werdenden Regen nun mächtig auf, erst jetzt läuft ihr Spiel wie geschmiert.
Zu Beginn der Nachspielzeit schlagen die Waldviertler nach einer Ecke dann zu. Matus Paukner verwertet die Hereingabe von der linken Seite aus kurzer Distanz per Kopf zum umjubelten Ausgleich (1:1 zu Beginn der Nachspielzeit). Der SKU gibt aber nicht auf und fährt einen schnellen Konter über die linke Flanke. Denis Berisha dribbelt sehenswert in den Strafraum und bedient Vukovic, der auf Fabian Rülling ablegt. Rülling hat sein Visier aber wieder schlecht eingestellt und knallt das Leder über statt in das Tor. Was für eine Chance in Minute 92! Horn gelingt schließlich mit dem allerletzten Angriff noch der Lucky-Punch, der bärenstarke Miroslav Milosevic trifft aus kurzer Distanz zum 2:1-Endstand.
Die Hausherren haben in dieser dramatischen Schlussphase das bessere Ende für sich und können über einen glücklichen Heimsieg jubeln. Amstetten wird für die bislang beste Saisonleistung nicht belohnt und muss mit leeren Händen die Rückreise antreten.