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Milan Vukovic

Ein paar Fragen an unseren Sturmtank....

Wie geht es dir nach der intensiven Herbstsaison? Wie groß war die Belastung?
Die Belastung war für mich schon enorm. Seit Mitte der Herbstsaison hatte ich mit Leistenproblemen zu kämpfen und konnte teilweise nur mit Schmerzmittel spielen. Auch die mentale Belastung wurde von Spiel zu Spiel stärker, zumal ich ein sehr selbstkritischer Spieler bin, der die Verantwortung für die Negativserie auf sich nimmt. Ich bin froh, etwas abschalten, ausspannen und viel Zeit mit meiner Familie verbringen zu können. Im Jänner gebe ich wieder Vollgas.

Wird man dich beim Hallenmasters sehen?
Nicht als Spieler. Wie gesagt, der Herbst hat seine Spuren hinterlassen und ich möchte mich vollständig auskurieren und keine weiteren Verletzungen riskieren, um im Frühjahr wieder voll angreifen zu können. Nur so kann ich der Mannschaft helfen. Ich denke, meine Kollegen werden in der Halle auch ohne mich eine gute Figur machen.

Milan Vukovic hat die Fans in den letzten Jahren mit Toren am Fließband verwöhnt. Warum will es in dieser Saison nicht so richtig klappen?
Ich bin selbstkritisch genug um zu sagen dass von mir einfach zu wenig Gefahr ausging und mich deutlich steigern muss. Aber unsere Spielweise ist eine andere. Dies ist natürlich auch der Stärke unserer Gegner geschuldet. Ich lebe von Bällen von der Seite, und unser Spiel über die Flanken findet klarer Weise nicht mehr in dieser Intensität statt, wie es in der Regionalliga der Fall war. Kurz gesagt, wir bringen zu wenige Bälle in das letzte Drittel. Zudem haben wir in den Spielen zu sehr reagiert, anstatt zu agieren. Das kostet Kraft, geht an die Substanz und letztlich fehlt dadurch die Konzentration vor dem Tor.

Wie erklärst du dir den Rückfall in der Tabelle in der zweiten Hälfte der Hinrunde?
In den ersten Runden traten wir mit einer gewissen Unbekümmertheit auf. Wir haben einfach nicht nachgedacht und munter drauf los gespielt. Unsere Gegner mit unserer Frechheit überrascht. Wenn es daheim nicht geklappt hat, haben wir die Punkte einfach auswärts geholt. Mit jeder Heimniederlage wurde der Druck auswärts aber auch nicht weniger. Irgendwann beginnst du dann nachzudenken, anstatt intuitiv zu handeln, und schon steckst du in der Krise. Das Verletzungspech einiger Leistungsträger machte die Situation natürlich auch nicht besser.

Was war dein persönliches Highlight im Herbst?
Es gibt für mich zwei Highlights. Zum einen unseren ersten Sieg in der 2. Liga überhaupt, beim damals makellosen FC Blau Weiß Linz am vierten Spieltag. Dabei auch noch ein Tor zu erzielen, rundete die ganze Sache ab. Ein weiterer Höhepunkt war für mich, im Derby gegen Vorwärts Steyr, bedingt durch die Sperre von Mario Holzer,  erstmals die Mannschaft als Kapitän aufs Feld zu führen. Der 4:1-Sieg vor 3000 Zuschauer war natürlich auch ganz große Klasse.

Der SKU steigt nicht ab, weil…
… in der Mannschaft deutlich mehr Qualität bzw. Potenzial steckt, als wir im Herbst gezeigt haben. Wenn es uns gelingt - und davon bin ich zu hundert Prozent überzeugt - die typische Mostviertler Mentalität auch im Spiel zu zeigen, dann werden wir eine tolle Rückrunde spielen und am Ende mit unseren Fans feiern.

Mostviertler Mentalität?
Über die Jahre hat sich der SKU einen gewissen Ruf bei den Gegnern erarbeitet. Kein Team kommt gerne nach Amstetten. So soll es wieder werden.

Du bist in Belgrad geboren und in Prag aufgewachsen. Du hast über die Slowakei und Deutschland den Weg nach Österreich und Amstetten gefunden. Bist du jetzt sesshaft geworden?
Ja, ich möchte auch nach meiner aktiven Karriere in Amstetten leben. Meine Familie und ich fühlen uns hier sehr wohl. Außerdem beginnt für meine Tochter nächstes Jahr die Schulzeit.

Was machst du abseits des grünen Rasens?
Mir liegt der Nachwuchsfußball im Allgemeinen und ganz besonders der vom SKU Amstetten am Herzen. Neben meiner Tätigkeit als U12 Trainer starte ich zusammen mit meinem Trainerkollegen und Ex-SKU-Spieler Mario Stix ab Jänner ein Jugendprojekt, bei dem talentierte FußballerInnen gezielt gefördert werden. Unabhängig davon, bei welchem Verein sie spielen. Mehr Infos unter www.goodcoach.at.

Was wünscht du dir für das Jahr 2019?
Dass wir als Team wieder zu alter Stärke finden und die Abstiegszone so schnell wie möglich verlassen. Wir werden alles tun, um wieder Tore zu schießen und Punkte für den Verein, unsere Fans und die Region zu sammeln.
Weiters wünsche ich mir, dass sich die Menschen wieder auf das besinnen, was im Leben wirklich wichtig ist. Und natürlich Gesundheit für meine Familie und Freunde.

Wo wirst du Weihnachten verbringen?
In der Slowakei, der Heimat meiner Frau.

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