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Unser Teamchef im Interview

Robert Weinstabl lässt den Herbst noch einmal Revue passieren.

Wie geht es dir nach der doch sehr intensiven Herbstsaison?

Im Prinzip war das gesamte Jahr 2018 sehr intensiv für uns alle. Denn im Frühjahr war der unbedingte Wille da, durch die Ligareform in die 2. Liga aufzusteigen und somit Vereinsgesichte zu schreiben. Jetzt im Herbst war die Intensität Woche für Woche sehr hoch. Die Sommerpause dazwischen beschränkte sich auf nur wenige freie Tage. Insofern bin ich jetzt ganz froh über ein paar freie Tage, auch um selbst das Jahr mal in Ruhe reflektieren zu lassen.

Wie verschaffst du dir Ausgleich, bzw. wie tankst du Kraft für die Vorbereitung und die Rückrunde?

Als Trainer ist es schwer abzuschalten. Da ich im Meisterschaftsrhythmus meistens nur 1 bis 2 Tage pro Woche zu Hause bin, verbringe ich die freie Zeit am liebsten mit meiner Familie und Freunden. Diese Zeit versuche ich dann so richtig zu genießen und Kraft zu tanken.  

Dein Resümee zur abgelaufenen Hinrunde?

Klar ist, dass die letzten 6 Runden nicht zufriedenstellend waren und dass bleibt hängen. Aber unter dem Strich war es eine Hinrunde mit Licht und Schatten. Wir haben nach der Auftaktniederlage gegen den FAC die richtigen Schlüsse gezogen und einen guten Rhythmus gefunden. Waren bis zur 7. Runde nicht nur im Defensivbereich sehr stabil, sondern konnten auch zweitligaerfahrenen Spitzenteams wie BW Linz, Ried oder mit Abstrichen auch Liefering unsere Spielweise aufzwingen. Bis dahin waren wir auch die beste Auswärtsmannschaft. Zudem haben sich unsere Spieler in dieser Phase gut weiterentwickelt, denn wir sind großteils mit 8 bis 10 Spielern aus der Regionalligasaison aufgelaufen und haben im Vergleich zu Steyr, Klagenfurt oder Lafnitz im August kadermäßig nicht nochmals nachgebessert. Der Knackpunkt war für mich die Spiele gegen Wiener Neustadt und Klagenfurt. Beide Spiele haben wir selbst aus der Hand gegeben, weil wir glasklare Torchancen nicht genutzt haben und uns in der Schlussphase durch individuelle Fehler „die Butter vom Brot“ nehmen haben lassen. Mit 5 Punkten mehr am Konto wären dann die letzten Runden auch vom Kopf her einfacher geworden.

Wo liegt der Unterschied zwischen der RLO und der 2. Liga hinsichtlich Spielstärke, Tempo, usw.?

Ich denke diese Frage ist leicht zu beantworten. Im letzten Jahr hatten wir mit Horn, Ebreichsdorf, Austria Amateure, Rapid Amateure und Karabakh maximal 10 Spiele in der gesamten Saison mit der Intensität wie wir sie jetzt in jedem Spiel, sprich Woche für Woche vorfinden. Du musst gegen jeden Gegner ans absolute Limit gehen. Auch die individuelle Qualität der einzelnen Spieler ist in der 2. Liga deutlich höher. Ich denke dieser Gesamtunterschied wird von vielen unterschätzt.

In welchem Bereich siehst du Aufholbedarf gegenüber der Konkurrenz?

Man hat deutlich gesehen, dass uns im Vergleich zur Konkurrenz in vielen Spielen noch die nötigen Erfahrungswerte fehlen. Im Prinzip war für uns alle die Liga „Neuland“. Insofern bin ich sehr zuversichtlich, dass wir im Frühjahr „reifer“ sein werden, da wir das Niveau der Liga kennen. Klar ist auch, dass wir in konditioneller und taktischer Hinsicht Aufholbedarf haben, dies müssen wir uns über die Winterpause erarbeiten und den nächsten Schritt machen. Was die Infrastruktur betrifft, haben wir vielen Vereinen einiges voraus, jedoch gilt es noch intern einige Abläufe zu professionalisieren.

Wo liegen die Vorteile der Profis gegenüber den Amateurteams?

Ein großer Vorteil der Profis, und ich denke der ist nicht unwesentlich, ist die physische Basis. Die Trainingssteuerung war extrem schwer für uns im Trainerteam zu händeln. Wir haben Profis, Studenten, Teilzeit- und Vollzeitarbeiter. Dies alles unter einem Hut zu bringen ist nicht einfach. Zudem kamen zusätzliche Komponenten wie lange Auswärtsfahrten, Sonntagsspiele, etc… dazu. Ich möchte diese Komponente nicht als Ausreden darstellen, jedoch hat ein Profi mehr Zeit zu regenerieren und dies sollte man in keinster Weise unterschätzen. Wenn Spieler von BW Linz, Ried oder Lustenau an einem Sonntag spielen, haben sie am Tag danach ausreichend Zeit zu regenerieren, während beispielsweise ein Mario Holzer, Matthias Wurm oder Lukas Deinhofer Montagfrüh wieder ihrer Arbeitstätigkeit nachgehen müssen. Man sieht ja auch an der Tabelle, dass sich reine Vollprofimannschaften im vorderen Bereich etabliert haben.  

Wie erklärst du dir den Rückfall in der zweiten Hälfte der Herbstmeisterschaft?

Für mich war vor vorneherein klar, wir können in dieser Liga nur bestehen, wenn alle Spieler topfit sind. Die langfristigen Ausfälle von Lukas Deinhofer, der beim Stand von 1:1 gegen Horn mit einem Syndesmosebandriss ausgefallen ist oder Markus Keusch, der sich nach dem 2:0 Sieg bei den Young Violets am Meniskus operieren lassen musste, haben eine nicht unwesentliche Rolle gespielt, denn beide zählen, sofern sie fit sind, zu den besten Abwehrspielern der Liga. Holzer und Fahrngruber hatten auch immer wieder mit Blessuren zu kämpfen. Michael Drga (Bändereinriss) und Patrick Lachmayr (Muskelfaserriss) sind gerade in der Phase ausgefallen als sie in einer guten Form waren und Matthias Wurm sowie Patrick Schagerl haben nach ihren langen Verletzungen auch erst die letzten 3-4 Wochen ihren vollen Fitnesszustand erreicht. Dies war sicher ein Faktor, warum und gerade im letzten Drittel die physische und psychische Substanz gefehlt hat, denn man hat ja gesehen, wenn alle fit waren, haben die Ergebnisse und auch die Art und Weise wie wir gespielt haben, gepasst. Zudem darf man auch nicht außer Acht lassen, dass wir im letzten Drittel mit Wattens, Lustenau und Kapfenberg 3 Teams aus den Top 5 hatten. Nichtsdestotrotz haben wir mehr als die Hälfte der Gegentore aus individuellen Fehlern hinnehmen müssen und daran gilt es den Hebel anzusetzen. Letztlich trage ich die Hauptverantwortung, hinterfrage mich sehr kritisch und werde im Frühjahr einige Dinge ändern. Wir müssen vor allem in den Heimspielen wieder dominanter auftreten, uns vermehrt auf unsere eigenen Stärken besinnen und lernen, auch im Spiel unser System besser zu variieren. Dieser Herausforderung stelle ich mich.

Dein persönliches Highlight im vergangenen Herbst?

Das Spiel in Steyr war schon etwas Besonderes. Beim Nachbarn vor über 3.000 Zuseher 4:1 zu gewinnen war schon eine coole Sache. Vor allem wie die Mannschaft nach dem frühen Rückstand aufgetreten und in der zweiten Halbzeit „Fußball“ gespielt hat, hat mir schon imponiert.

Der SKU steigt nicht ab, weil…..

…wir gerade jetzt noch näher zusammenrücken und mehr denn je als SKU-Familie auftreten. Wir haben alle gemeinsam mit sehr harter Arbeit die schwere Hürde „Aufstieg“ geschafft und wir werden auch gemeinsam diese Hürde überspringen.

 

Wir danken für das Gespräch.

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