2. Liga - 2. Runde / FR 2. August 2019 / 19.10 Uhr
Ertl Glas-Stadion Amstetten, 1.120 Zuschauer, SR Oliver Drachta
Amstetten machte in den ersten zehn Minuten nach der Pause drei Tore und damit eine schwächere erste Hälfte früh vergessen. Manuel Seidl stellte sich dabei bei seinem ersten Heimspiel für den SKU mit einem Doppelpack in sehenswerter Manier vor und avancierte zum Matchwinner. Amstetten stieg nach der Pause aufs Gas und landete am Ende einen verdienten Heimsieg.
Tore:
0:1 El Moukhantir (12.), 1:1 Seidl (49.), 2:1 Seidl (54.), 3:1 Peham (56.), 3:2 Hahn (90.)
Gelbe Karten:
Seidl (Kritik) bzw. Radulovic
SKU Ertl Glas Amstetten:
Gschossmann – Dirnberger, Stark, Puchegger – Gallhuber (84. Lachmayr), Seidl, Gremsl (46. Drga), Scharner, Schagerl – Peham, Maderner (72. Kirim).
Young Violets Austria Wien:
Kos – Macher (60. Maros), Jonovic, Handl, Prokop - Jukic, Hahn, Wimmer (50. Radulovic) - El Moukhantir, Feiertag (86. M. Tadic), Ribeiro.
Spielverlauf:
Mit einem heftigen Platzregen startet der SKU in das erste Heimspiel der Saison. Der optimal bespielbare Rasen ließ eine flotte Begegnung erwarten, zu der sich eine ansehnliche Zuschauerzahl einfand.
Die Anfangsminuten waren von vielen Zweikämpfen im Mittelfeld und einem ausgeglichenen Spiel geprägt. In der 12. Minute verlor dann aber Daniel Gremsl im Mittelfeld an Anouar El Moukhantir den Ball, der entschlossen Richtung SKU-Strafraum zog. Der tolle und ebenso unhaltbare Schuss in die Kreuzecke aus halbrechter Position bedeutete das frühe 0:1 für die Wiener. Der SKU wollte umgehend zurückschlagen und spielte einen schnellen Angriff über Seidl und Schagerl auf Daniel Maderner. Der SKU-Stürmer konnte die flache Hereingabe aber nicht verwerten. Im Gegenzug ließ Hahn eine weitere Austria-Chance liegen, kurz darauf scheiterte wieder Maderner.
Amstetten ließ im Angriff die Genauigkeit des Öfteren vermissen, kam durch einen Peham-Kopfball aber doch zu einer weiteren Chance. Das Spiel blieb unterhaltsam, denn auch die Young Violets suchten immer wieder den schnellen Weg nach vorne. David Peham zog nach einer guten halben Stunde alleine auf den Austria-Keeper zu, wurde aber im letzten Moment zur Grundlinie abgedrängt. In der 38. Minute hätte es fast 0:2 für die Violetten geheißen, Wimmer verzieht von der Strafraumgrenze aber knapp. Eine Minute später traf Marco Stark mit dem Kopf die Querlatte der Wiener, ein Raunen ging durch die Menge aber es blieb bis zum Pausenpfiff beim knappen Vorsprung der Veilchen.
Amstetten kam mit deutlich mehr Elan aus den Kabinen und schlug mit einer einstudierten Situation auch prompt zu. Ecke von Schagerl von der rechten Seite, Peham stieg über den Ball und Manuel Seidl knallte das Leder knapp innerhalb der Strafraumgrenze wuchtig zum 1:1 in die Maschen. In der 54. Minute legte Manuel Seidl nach und schnürte nach Maderner-Assist gleich in seinem ersten Heimspiel für den SKU einen Doppelpack. Überlegt knallte der Mittelfeldmann die Kugel in die lange Ecke zum 2:1. Es ging aber munter weiter, David Peham tauchte plötzlich vor dem Tor der Violetten auf und drückte im Fallen das Leder zum umjubelten 3:1 ins Tor der Wiener.
Bei immer stärker werdendem Regen nahm die Präsenz und Überlegenheit Amstettens mehr und mehr zu. Daniel Maderner ließ die Veilchen noch am Leben und in der 66. Spielminute ebenso einen Sitzer aus wie David Peham in der 70. Minute. Die erste Austria-Chance in der zweiten Hälfte fand Ribeiro vor, der aus spitzem Winkel die Querlatte traf (73.).
Der SKU kontrollierte in der Folge die Partie und ließ sich das Heft nicht mehr aus der Hand nehmen. Der Regen hörte auf und Amstetten legte den Dreier in trockene Tücher. Auch der Anschlusstreffer in der 90. Minute änderte am zweiten Sieg in Folge aber nichts mehr, weil Jukic in der Nachspielzeit die letzte Möglichkeit liegen ließ.
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Vorbericht:
Der violette Nachwuchs stieg letztes Jahr zugleich mit dem SKU aus der Ostliga in die 2. Bundesliga auf. Die Wiener blieben aber deutlich hinter den Erwartungen zurück und landeten am Ende nur auf Platz 13. Zum Auftakt der neuen Saison mussten die Wiener trotz 1:0-Führung und einer Chance auf den zweiten Treffer am Ende gegen Horn als 1:5-Verlierer vom Platz gehen. Die Gäste werden heute also alles unternehmen, um diesen Patzer auszumerzen.
Ex-Teamspieler und Langzeit-Trainer Andreas Ogris wurde nach Saisonende abgelöst und durch den 42-jährigen Harald Suchard ersetzt. Für Suchard ist es eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, nachdem er schon gemeinsam mit David Alaba bei den Jung-Veilchen agierte.
"Wir sind eine Schnittstelle von der Akademie zur Mannschaft in der 1. Bundesliga. Unser Ziel ist es, junge Spieler in diese Richtung zu entwickeln, dass sie dort für die Austria Top-Leistungen abliefern können. Gleichzeitig müssen wir uns aber auch dem Kampf in der 2. Liga stellen und die Klasse halten", so Suchard.
Nach dem zwangsweisen Abstieg von Wacker Innsbruck II sind die Young Violets die einzige echte Zweitvertretung eines Bundesligaklub in der 2. Liga. Die De-facto-Zweitklubs FC Liefering und FC Juniors OÖ bleiben natürlich auch weiterhin besondere Messpunkte der jungen Austrianer.
Im letzten Jahr siegte der SKU in Wien mit 0:2, im Frühjahr 2019 endete das Spiel im Ertl-Glas-Stadion mit 1:1. Erst in der 93. Minute donnerte Dominik Fitz das Leder zum späten Ausgleich für die Wiener in die Kreuzecke. Heute planen wohl beide Teams drei Punkte ein und werden den Weg nach vorne suchen.