2. Liga - 9. Runde / FR 06.11.2020 / 18.30 Uhr
Das.Goldberg Stadion Grödig, SR Felix Ouschan
Mit einer tollen Gesamtleistung und unglaublicher Effizienz vor dem Tor holte der SKU ausgerechnet beim überlegenen Tabellenführer den ersten Saisonsieg. Im zweiten Abschnitt brachte man mit dem nötigen Glück des Tüchtigen die Jungbullen zum Verzweifeln. Mit drei wunderschönen Toren schossen sich die Jungs von Joachim Standfest den Frust der letzten Wochen von der Seele und zogen Liefering in sensationeller Manier die weiße Weste aus.
Tore:
Roman (8.), 0:2 Lichtenberger (33.), 0:3 Peham (72.)
Gelbe Karten:
Reischl, Arzberger (Trainer) bzw. Kurt
FC Liefering:
Stejskal – Dedic, Affengruber, Böckle (46. Wallison) – Oroz, Sesko (68. Bukta), Seiwald (87. Swoboda), Aigner, Kjaergaard (78. Sangare) – Adamu, Reischl (46. Schiestl).
SKU Ertl Glas Amstetten:
Verwüster – Dirnberger, Stark, Puchegger – Deinhofer, Wurm, Scharner, Kurt – Lichtenberger, Peham (94. Yilmaz), Roman (83. Holzer).
Spielverlauf:
Die bisher ungeschlagenen Jung-Bullen gingen aufgrund ihrer bisherigen Saisonleistungen und der überlegenen Tabellenführung natürlich als haushoher Favorit in dieses Spiel. Amstetten wartete nach fünf Unentschieden und drei Niederlagen hingegen noch immer auf den ersten Saisonsieg und hätte Punktezuwachs bitter nötig. Gute Erinnerungen waren bei den Amstettnern zumindest mit der Austragungsstätte verbunden, denn man setzte sich in der ersten Cup-Runde in diesem Stadion beim SV Grödig mit 2:1 durch.
Traumstart für Amstetten
Nach einer Trauerminute für die Opfer des Terroranschlags in Wien ging es in Grödig pünktlich los. Amstetten begann mutig und auch recht offensiv. Nach einer kurzen Phase des Abtastens gelang Roman Alin mit dem ersten Angriff auch prompt die Führung für den SKU. Die Nummer 10 erkämpfte sich knapp außerhalb der Strafraumgrenze den Ball und zog mit einem kurzen Haken nach innen. Der platzierte Schuss aus etwa 17 Metern schlug wuchtig unter der Latte zur frühen Amstettner Führung ein (8.).
Liefering zeigte sich davon erwartungsgemäß unbeeindruckt und war um eine umgehende Korrektur bemüht. Maurits Kjaergaard versuchte es zunächst mit einem Fernschuss und kurze Zeit später mit einem gefühlvollen Schlenzer Richtung langer Ecke. Beide Male verfehlte der Salzburger das Ziel doch deutlich. Der SKU agierte in der Abwehr aber konzentriert und verwaltete den Vorsprung zunächst ohne größere Probleme. Auch der weitere Verlauf der Partie war ziemlich ausgeglichen, sowohl vom Spielverlauf als auch von den Torchancen her.
SKU legt nach
In der 29. Minute scheiterte David Peham nach einem Roman-Freistoß mit dem Kopf nur um Haaresbreite. Im Gegenzug konnte Dennis Verwüster einen Weitschuss von Benjamin Sesko mit den Fingerspitzen via rechter Außenstange mit einer tollen Parade abwehren und so den Ausgleich verhindern. Nur zwei Minuten später schlug es im Kasten der Heimischen dafür ein zweites Mal ein: Alin Roman steckte nach schnellem Umschalten mustergültig auf Christian Lichtenberger durch, der Keeper Stejskal aus halbrechter Position mit einem eleganten Lupfer zum 0:2 bezwingen konnte (32.). Der quirrlige Angreifer konnte über seinen ersten Treffer im SKU-Dress jubeln.
Wieder spielten die Heimischen munter weiter, die Abschlussversuche fielen nun aber weniger durchdacht und überhastet aus. Auch das „Power-play“ in den letzten Minuten vor der Pause brachte den Lieferingern nichts ein und es ging mit einem doch überraschenden Zwischenstand in die Halbzeitpause.
Liefering änderte zur Pause seine Startelf doppelt und startete den zweiten Durchgang mit aggressivem Pressing. Der SKU hielt aber weiter gut dagegen, konterte einige Male gefährlich und zeigte mit großem Einsatz seinen absoluten Siegeswillen. Amstetten stand in der Abwehr nun tiefer und hatte damit auch Erfolg. Die Salzburger fanden lange Zeit kein taugliches Mittel um vor dem Tor gefährlich zu werden.
Erst in der 62. Minute fand Liefering die ganz große Chance auf den Anschlusstreffer vor. Adamu scheiterte aus nicht einmal fünf Metern an der langen Stange, Lukas Deinhofer konnte den Schuss mit der Ferse noch zur Ecke abwehren und einen sicher scheinenden Treffer verhindern! Auch die nächste Ecke konnte von der SKU-Abwehr entschärft werden.
David Peham trifft zur Entscheidung
Nicht gemachte Tore erhält man, diesen Spruch musste der SKU in der bisherigen Saison nur allzu oft zur Kenntnis nehmen! An diesem Abend verkehrten sich aber die Seiten und wieder traf Amstetten! David Peham zeigte ein weiteres Mal seine Klasse und schoss spektakulär zum 0:3 ein. Der Goalgetter nahm ein langes Zuspiel perfekt herunter und traf knapp innerhalb der Strafraumgrenze mit dem linken Fuß halb-volley ins Tor. Keeper Stejskal konnte den aufgesetzten Ball nicht bändigen. Riesenglück hatte dann der SKU, als der an diesem Abend glücklose Adamu die Kugel aus fünf Metern nur um Zentimeter am langen Eck vorbeischob. Der eingewechselte Csaba Bukta hämmerte in der 78. Minute dann das Leder ans Lattenkreuz, Verwüster im SKU-Kasten wäre ohne Abwehrchance gewesen.
Die Schlussviertelstunde überstand der SKU dieses Mal unbeschadet und brachte den sensationellen Auswärtserfolg über die Zeit. In der 90. Minute wäre aus einem Cornerball beinahe der vierte Treffer geglückt. Somit endeten an diesem Abend drei lange Serien! Amstetten siegte im 9. Anlauf das erste Mal und zog damit Liefering auch die weiße Weste aus. Die Salzburger bleiben damit dennoch an der Tabellenspitze und Amstetten machte damit einen wichtigen Schritt aus der Abstiegszone!
Foto: GEPA pictures
